Stimmt das? Informationen aus dem Internet einschätzen lernen
Nicht alles, was Sie im Internet finden, ist wahr!
Denn jede Nutzerin und jeder Nutzer können eigene Inhalte veröffentlichen. Die Informationen werden dabei nicht unabhängig auf Wahrheitsgehalt und Glaubwürdigkeit geprüft.
Sie müssen daher selbst zwischen Meinungen, Fakten, fiktiven Beiträgen und bewussten oder unbewussten Falschmeldungen und einseitigen Darstellungen unterscheiden. Das ist manchmal gar nicht so einfach.
Zunächst ist entscheidend, aus welcher Quelle die Informationen kommen.
Eine „Quelle“ ist der Ort, von dem eine Nachricht kommt. Es gibt verschiedene Arten solcher Quellen. Ein Mensch kann eine Quelle sein, wenn er erzählt, was er erlebt oder gesehen hat. Aber auch ein Buch kann eine Quelle sein, genauso wie Briefe oder Dokumente.
Das Internet ist eine große Sammlung verschiedenster Quellen: Sämtliche Informationen, die Sie auf Internetseiten finden (beispielsweise in Form von Texten, Bildern oder Videos) können Quellen sein. Dazu gehören auch Online-Lexika, soziale Netzwerke oder Videoplattformen, an denen viele Menschen mitwirken.
Da es relativ einfach ist, seriös wirkende Inhalte zu gestalten, sollten Sie diese immer genau prüfen. Ich erkläre Ihnen, worauf Sie dabei achten sollten:
Was steckt dahinter?
Um eine Quelle kritisch zu prüfen, stellen Sie sich immer zuerst die Frage, welche Absicht hinter der Meldung oder der Information stecken könnte: beispielsweise zu informieren, zu überzeugen oder zu unterhalten. Dies hilft Ihnen dabei, die Glaubwürdigkeit einzuschätzen.
Nachrichten mit unwahren Inhalten werden manchmal auch unabsichtlich verbreitet. Falschmeldungen oder Zeitungsenten kommen immer wieder vor.
Wenn es sich aber nicht um einen versehentlichen Fehler oder einen schlechten Scherz, sondern um eine absichtliche Falschmeldung handelt, spricht man von „Fake News“.
Das ist ein englischer Begriff und bedeutet übersetzt genau das: „gefälschte Nachricht“ oder „Falschnachricht“.
Die Absichten hinter Fake News sind vielfältig. Folgende kommen besonders häufig vor:
Werbung:
Fake News können das Ziel verfolgen, ein bestimmtes Produkt zu verkaufen oder anzupreisen.
Traffic:
Fake News können auch anderweitig einem kommerziellen Interesse dienen, auch wenn kein konkretes Produkt beworben wird. Das englische Wort „Traffic“ heißt übersetzt „Verkehr“ und bedeutet in diesem Zusammenhang die Anzahl und Häufigkeit von Besuchen auf einer Internetseite. Mehr Klicks auf einer werbefinanzierten Seite führen zu höheren Einnahmen für die Betreiber dieser Internetseite.
Stimmungsmache:
Hinter Fake News kann ein politisches Interesse stecken. Mit dem Verbreiten der Inhalte soll die öffentliche Meinung in eine bestimmte Richtung gelenkt werden.
Datenklau:
Fake News können das Ziel verfolgen, persönliche Daten zu erlangen. Mit falschen Versprechungen werden beispielsweise Name, Geburtsdatum, Adresse und Interessen abgefragt. Diese Daten werden dann entweder an Firmen weiterverkauft, die Sie mit Werbebotschaften kontaktieren. Oder Ihre Daten werden für betrügerische Handlungen genutzt, um beispielsweise beim „Enkeltrick“ mit persönlichem Wissen Ihr Vertrauen zu erschleichen.
Es gibt dabei unterschiedliche Methoden, auf denen Fake News beruhen:
- Falsche Zusammenhänge: Ein echtes Bild oder Zitat wird als etwas anderes ausgegeben, beispielsweise, indem es in einen anderen Zusammenhang gestellt wird.
- Übertreibungen eines Sachverhalts: Eine wahre Begebenheit wird übertrieben – oder einseitig – dargestellt, um sie wichtiger oder schwerwiegender erscheinen zu lassen.
- Erfundene Inhalte: Die Behauptungen sind frei erfunden – Lügen, Unterstellungen oder Unsinn werden verbreitet.
Beachten Sie, dass auch Fotos oder Videos manipuliert, also verändert, werden können, indem Teile hinzugefügt oder entfernt werden.
Was also können Sie konkret tun, um Inhalte im Internet auf ihre Richtigkeit zu überprüfen? Wie lassen sich Fakten, Meinungen, einseitige Darstellungen und Fake News unterscheiden?
Schauen Sie genau hin.
Oft können Sie unseriöse Internetseiten schon an den vielen Rechtschreibfehlern, dem Schreibstil oder der schlechten Qualität von Bildern erkennen. Werden längere Abschnitte ausschließlich in Großbuchstaben geschrieben, oder finden Sie viele Ausrufezeichen, verfolgt diese Seite ganz offenkundig nicht das Ziel, fundierte Fakten sachlich zu vermitteln.
Faktencheck: Nutzen Sie immer mehrere Quellen.
Für eine fundierte Recherche ist es sinnvoll, verschiedene Quellen zu nutzen, um dieselben Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und sich dann ein eigenes Bild machen zu können. Wenn Sie also eine Information auf einer Internetseite gefunden haben, sollten Sie prüfen, ob Sie diese Information auch auf anderen Internetseiten finden. Achten Sie dabei darauf, dass der Text nicht wörtlich exakt wiedergegeben wird – denn dann ist es sehr wahrscheinlich, dass die Seiten letztlich auf dieselbe Ausgangsquelle zurückgehen.
Wenn auch seriöse Zeitungen oder Rundfunkanstalten zu den von Ihnen genutzten Quellen gehören und die Information auch dort zu finden ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Information stimmt. Warum? Weil diese Quellen wiederum selbst auf eine fundierte Überprüfung der Fakten Wert legen.
Impressum: Wer steckt dahinter?
Das Impressum ist ein Bereich, der auf vielen Internetseiten zu finden ist. Darin sind Informationen zum Betreiber der Internetseite angegeben, beispielsweise Name und Kontaktdaten sowie weitere Pflichtangaben.
Betreiber von Internetseiten in Deutschland müssen ein Impressum führen. Gibt es auf einer deutschen Internetseite kein Impressum, können Sie dort keine seriösen Informationen erwarten.
Gibt es ein Impressum, ist es empfehlenswert, die Namen der angegebenen Personen oder den Namen der Organisation in eine Suchmaschine einzugeben. So erhalten Sie mehr Informationen über die Menschen hinter der Internetseite. Wissenschaftliche Institute oder öffentliche Einrichtungen sind in der Regel vertrauenswürdige Quellen.