Auch wenn es zunächst verwirrend sein kann: Verwechseln Sie bitte nicht die Bildschirmsperre mit der SIM-PIN (dem PIN-Code für die SIM-Karte) des Geräts.
Die SIM-PIN wird (sofern sie nicht deaktiviert ist) nur beim Einschalten des Gerätes abgefragt, also wenn das Gerät vorher ganz ausgeschaltet war. Sie schützt Sie davor, dass Unbefugte über Ihre SIM-Karte telefonieren oder mobile Daten nutzen.
Die Bildschirmsperre schaltet sich jedes Mal ein, wenn das Gerät in den Ruhezustand geht. Dadurch wird das Gerät mit all seinen Funktionen und gespeicherten Daten geschützt.
Sie können bei jedem Smartphone oder Tablet eine Bildschirmsperre einstellen. Dafür gibt es bei Android-Geräten mehrere Auswahlmöglichkeiten:
Streichen, Wischen oder Ziehen
Ist Streichen (bei manchen Geräten stattdessen „Wischen“ oder „Ziehen“ genannt) eingestellt, müssen Sie zum Entsperren lediglich auf dem Touch-Screen von unten nach oben wischen, und schon ist das Gerät freigeschaltet. Dies verhindert zwar das versehentliche Bedienen des Geräts, bietet aber keinerlei Schutz vor dem Zugriff Unbefugter.
PIN
Die PIN für die Bildschirmsperre besteht aus mindestens vier Ziffern (bitte nicht mit der SIM-PIN verwechseln). Vorteil einer PIN ist, dass kurze Zahlenkombinationen meist leicht zu merken und einzugeben sind. Allerdings: Je kürzer und leichter, desto einfacher ist es für Unbefugte, diese zu erraten. Verwenden Sie deshalb mehr als 4 Ziffern und verzichten Sie auf Zahlenfolgen wie „123456“ und Wiederholungen wie „111111“ oder „123123“.
Muster
Eine beliebte Art der Bildschirmsperre ist ein per Finger gezeichnetes Muster. Hierfür legen Sie zunächst ein Muster fest, das in einem Raster mit neun Punkten mindestens vier Punkte verbindet. Dieses Muster müssen Sie jedes Mal, wenn Sie Ihr Gerät entsperren wollen, auf dem Touchscreen mit dem Finger zeichnen. Muster sind einfach zu merken und ermöglichen ein schnelles Entsperren des Geräts. Allerdings ist das Gerät durch Schmierspuren auf dem Display oder ein zu einfaches Muster häufig nur mäßig gesichert. Verwenden Sie deshalb ein schwer zu erratendes Muster (keine einfachen geometrischen oder Buchstaben-Formen) mit mehr als vier Punkten und verwischen Sie anschließend eventuelle Schmierspuren.
Passwort
Das Passwort muss in der Regel mindestens vier Zeichen enthalten, darunter einen Buchstaben. Die Sicherheit eines Passworts steigt, wenn es möglichst lang ist und neben Groß- und Kleinbuchstaben auch Zahlen und Sonderzeichen enthält. Verzichten Sie auf allzu einfache Passwörter wie Ihren Namen oder einzelne Wörter. Bedenken Sie jedoch, dass Sie sich das Passwort merken und jedes Mal eingeben müssen, um Ihr Gerät zu entsperren.
Fingerabdrücke
Nicht alle Geräte haben einen Sensor zum Einlesen von Fingerabdrücken, er steht jedoch in vielen neueren Smartphones und einigen neueren Tablets zur Verfügung. Hat Ihr Gerät einen solchen Sensor, bietet er sich für ein schnelles und unkompliziertes Entsperren an. Dazu müssen Sie den Abdruck einer Ihrer Finger (z.B. Daumen) einmalig auf Ihrem Gerät registrieren. Um Ihr Gerät fortan zu entsperren, genügt es, diesen Finger einen Moment auf den Sensor zu legen. Bei nassem, verletztem oder verschmutztem Finger kann die Erkennung misslingen, in diesem Fall wird eine alternativ hinterlegte Sperre (z.B. PIN) abgefragt. Deshalb ist die Option „Fingerabdrücke“ immer nur als Ergänzung zu einer anderen Bildschirmsperre auswählbar.
Gesicht
Viele neuere Android-Geräte bieten als weitere Funktion die Gesichtserkennung, die ebenfalls nur als Ergänzung zu einer anderen Bildschirmsperre auswählbar ist. Verfügt Ihr Gerät über diese Funktion, halten Sie das Gerät zum Entsperren einfach vor Ihr Gesicht – da Sie es ja gerade entsperren wollen, haben Sie es meist schon richtig positioniert. Über die Kamera Ihres Geräts (oder mithilfe zusätzlicher Sensoren) wird Ihr Gesicht gescannt. Bei Übereinstimmung mit dem zuvor registrierten Gesicht wird das Gerät entsperrt. Wenn Sie eine Maske oder Sonnenbrille tragen oder das Licht zu schwach ist, kann die Erkennung misslingen, in diesem Fall wird eine alternativ hinterlegte Sperre (z.B. PIN) abgefragt.
Bei Android-Geräten gibt es große Unterschiede, wie sicher die Gesichtserkennung umgesetzt ist – ich empfehle Ihnen daher, vor Nutzung der Funktion entsprechende Testberichte für Ihr Gerät zu lesen. Als Hintergrundwissen: Geräte, die zur Erkennung lediglich die Selfie-Kamera nutzen, lassen sich oft schon durch ein Foto der Person entsperren – erst durch zusätzliche Sensoren wird die Erkennung zuverlässiger und damit sicher.