Absichten hinter Medienbotschaften: Fokus YouTube
Medien und Medieninhalte sind von Menschen gemacht, die Absichten dahinter können deshalb sehr verschieden sein: Informieren, Meinungen äußern, unterhalten, Produkte und Dienstleistungen bewerben, Geld verdienen, Stimmung machen oder irreführen. Das gilt für alle Medien, besonders trifft es aber auf die sozialen Medien zu, da hier der Internetzugang die einzige Voraussetzung ist, eigene Texte, Bilder, Tonaufnahmen oder Videos zu publizieren.
Viele Menschen, die auf YouTube Videos veröffentlichen, verdienen damit auch Geld. Dabei sind sie zumeist auf Werbespots angewiesen. Wie viele Werbespots pro Video laufen, entscheiden die YouTuber und YouTuberinnen selbst. Eine weitere Möglichkeit, mit einem YouTube-Video Geld zu verdienen, sind Produktplatzierungen oder Werbevideos. Bei Produktplatzierungen werden die Produkte nicht explizit erwähnt, sind aber im Video gut zu sehen. Bei Werbevideos werden Produkte getestet, verglichen, ausführlich besprochen oder deren Vorzüge gepriesen. Nicht immer sind solche Videos gleich als Werbung erkennbar. Jedoch muss Werbung, laut Gesetz, auch im Internet deutlich gekennzeichnet werden. Videos mit Produktplatzierungen müssen mit einer mindestens 3-sekündigen Einblendung P oder Produktplatzierung gekennzeichnet werden. Auf reine Werbevideos muss mit dem Schriftzug Dauerwerbesendung hingewiesen werden. Außerdem müssen YouTuber erwähnen, wenn sie von Firmen finanziell unterstützt werden oder Hersteller ihnen bestimmte Produkte kostenlos zur Verfügung stellen.
Auch bei journalistischen Beiträgen oder Meinungsäußerungen auf YouTube sollten Sie skeptisch sein, besonders wenn das Video in einer Nachricht oder E-Mail verlinkt ist. Es kommt vor, dass Bilder in einen falschen Zusammenhang gestellt oder Geschichten frei erfunden werden. Manchmal sind die Geschichten auch nicht völlig frei erfunden, werden aber irreführend dargestellt. Solche Fake News (dt. gefälschte Nachrichten) sind oft stark emotional gefärbt und verbreiten sich deshalb besonders gut über die sozialen Medien.
Die Urheber von Fake News haben oft politische Motive und wollen damit gezielt die öffentliche Meinung manipulieren. Manchmal geht es auch nur darum, möglichst viele Menschen auf bestimmte werbefinanzierte Webseiten zu locken. Gefördert wird die Verbreitung von Fake News auch über die YouTube-Vorschlagsliste. Diese ist so programmiert, dass Ihnen stets neue Videos zu ähnlichen Themen vorgeschlagen werden.
Ist eine Nachricht besonders skandalös und die Quelle unbekannt, stehen die Chancen gut, dass es sich um Fake News handelt. Um nicht auf Fake News hereinzufallen, sollte man deshalb immer die Quelle der Nachricht überprüfen. Dazu können Sie z.B. zusätzliche Quellen hinzuziehen oder relevante Stichworte in die Suchmaschine eingeben und herausfinden, ob die Nachricht sich auch auf seriösen Seiten wiederfindet. Seriöse Quellen sind unter anderem die regionalen und überregionalen Tageszeitungen sowie die öffentlich-rechtlichen Medien mit ihren entsprechenden Webseiten. Weitere Informationen zum Thema finden Sie auch in unseren Artikeln zu Recherche.
Hier erfahren Sie, wann ein Beitrag in den sozialen Medien Werbung ist:
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/soziale-netzwerke/influencerin-oder-nicht-wann-ein-beitrag-in-social-media-werbung-ist-39954
Hier finden Sie zusätzliche Informationen zum Thema Fake News:
https://www.bpb.de/themen/politisches-system/politik-einfach-fuer-alle/258073/fake-news/